Das Ende eines Wegstückes: 14 Schülerinnen der Liebfrauenschule erhalten ihre Realschulabschlusszeugnisse
Eine wichtige Etappe in ihrem Schulleben ist geschafft, und so freuen sich auch in diesem Jahr 14 Schülerinnen des Realschulzweiges der Liebfrauenschule, nun endlich ihr Zeugnis der Mittleren Reife in den Händen zu halten. Am vergangenen Donnerstag blickten sie in einem Dankgottesdienst und einer anschließenden akademischen Feier, bei der die Zeugnisse übergeben wurden, mit Stolz und Dankbarkeit zurück auf den Weg, den sie erfolgreich bis zum Ende gegangen sind.
Befiehl dem Herrn deinen Weg und vertrau ihm – er wird es fügen.
Dieses Wort aus Psalm 37 hatten sich die Schülerinnen als Losung für ihren Dankgottesdienst gewählt und passend dazu auf Leinwänden mit Acrylfarbe und vielen zusätzlichen Materialien individuelle Collagen aus „Wegstückchen“ gestaltet, in denen wichtige Erlebnisse und Meilensteine symbolisch festgehalten wurden.
In ihrer Ansprache stellte Pfarrerin Carmen Oestreich heraus, dass jede Schülerin ihren eigenen bisherigen Lebensweg ganz individuell für sich gefunden habe, manche sehr gradlinig gegangen sei, manch andere aber auch mit vielen Abbiegungen, Abbrüchen und Umwegen zu kämpfen gehabt habe – nicht zuletzt Corona als großes „Stoppschild“ habe alle Schülerinnen vor große Herausforderungen gestellt. Die letzte anstrengende Etappe hätten die Schülerinnen nun, auch dank der Hilfe von Eltern, Lehrern und der gesamten Schulgemeinde, getragen von Humor, Geduld, Liebe und Zuversicht, erfolgreich gemeistert. „Das große Ziel ist geschafft – wir feiern das Ende dieses Wegstückes! Nun geht der Blick nach vorn – auf zu neuen Wegen!“
„Gib deinem Leben die Hand und lass dich überraschen, welche Wege es mit dir geht!“
In der nach einem kurzen Sektempfang anschließenden akademischen Feier beglückwünschte zunächst die Leiterin des Realschulzweiges, Cornelia Windolf, die erfolgreichen Absolventinnen zu ihrem mit viel Anstrengung und Durchhaltevermögen erworbenen Schulabschluss. Gleichzeitig betonte sie, dass mit dem Realschulabschluss erst ein Teil eines Weges geschafft sei, und ermutigte die Schülerinnen, dem „Leben die Hand zu geben“, sich Ziele zu suchen, aber offen zu sein für Überraschungen und sich auf diese einzulassen, denn „das Leben ist nicht immer planbar.“ Sie hoffe, dass die Liebfrauenschule den jungen Frauen das nötige Rüstzeug für die noch auf sie wartenden Herausforderungen mit auf den Weg gegeben habe: Orientierung, Gottvertrauen und Flexibilität könnten ihnen helfen, die nächsten Etappen erfolgreich zu gehen.
„Leben kann man nur vorwärts, das Leben verstehen nur rückwärts.“ (Kierkegaard)
Schulleiterin Frau Machnik lenkte in ihrer Ansprache den Blick in die entgegengesetzte Richtung. Ausgehend von einem Zitat des Philosophen Kierkegaard zeigte sie am Bild des Ruderers, der sich vorwärts bewegt, aber zurückschaut, auf, dass das Zurückblicken auf Erlebtes und Erreichtes oft erst die Beantwortung von Zukunftsfragen ermöglicht. So gelte es nun, nachdem ein Ziel erreicht sei, innezuhalten und zurückzublicken, den bisherigen Werdegang zu reflektieren und aus dem Blick zurück Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln. „Und holt euch die richtigen Freunde mit ins Boot, um gemeinsam weiterzurudern!“, gab sie den Schülerinnen als Tipp mit auf den Weg.
Wie Frau Windolf dankte auch sie den Kolleginnen und Kollegen für ihr großes Engagement, und auch die Schülerinnen stellten in ihrer anschließenden Rede heraus, wie dankbar sie den betreuenden Kolleginnen und Kollegen für deren großes Engagement besonders im Vorfeld der schriftlichen Prüfungen sind. Besonders an die Klassenlehrerin, Barbara Noss, ging ein herzlicher Dank, war sie doch erst wenige Monate vor den Abschlussprüfungen für ihre in Mutterschutz gehende Kollegin Frau Schäfer eingesprungen.
„Seid leidenschaftlich neugierig!“
Klassenlehrerin Frau Noss blickte in ihrer Ansprache zurück auf eine durchaus aufreibende und anstrengende Zeit vor den Prüfungen und wünschte den Schülerinnen privates Glück, Gesundheit, beruflichen Erfolg und Zufriedenheit für ihren weiteren Weg. Im Laufe der letzen Jahre hätten Eltern und Schule ihnen ein solides Fundament aus fachlichen Schlüsselqualifikationen und besonders auch „soft skills“ wie Toleranz, Konflikt- und Kritikfähigkeit, Ehrlichkeit und Geduld mit auf den Weg gegeben, mit denen sich die Herausforderungen der Zukunft meistern ließen. Sie zitierte zum Ende ihrer Rede Einsteins Aussage „Ich habe keine besondere Begabung, ich bin nur leidenschaftlich neugierig.“ und wünschte den Schülerinnen genau dies: „Seid leidenschaftlich neugierig!“
Als Vertreter des Vereins der Freunde ehrte der ehemalige stellvertretende Schulleiter und langjährige Englischlehrer der Absolventinnen, Peter Born, die besten Schülerinnen des Jahrgangs, Luisa Filbert und Luise Mehl, für ihre hervorragenden Leistungen. Für ihr langjähriges Engagement im Bläserensemble wurden zudem Vanessa Flügel und Luisa Filbert geehrt.
Musikalisch umrahmt und begleitet wurden Gottesdienst und akademische Feier von Gerhard Bönig am Klavier und in diesem Jahr auch vom Bläserensemble „Windstärke 7+“, das mit dem diesjährigen Realschuljahrgang auch zwei langjährige Mitspielerinnen verabschieden musste. Die derzeitige weltpolitische Lage in den Blick nehmend, spielte das Ensemble während der Feier ausschließlich ukrainische Musikstücke. Den Abschluss der Feier gestalteten die 14 Absolventinnen selbst mit einem eigenen Gedicht und einem fröhlichen gemeinsamen Liedvortrag.