Im Spätsommer diesen Jahres bekam Friederike Keller, eine Schülerin an der Oberstufe der Liebfrauenschule, eine großartige Chance geboten: Im Rahmen Ihres Pflichtpraktikums in der E-Phase konnte sie gemeinsam mit Prof. Dr. Benoit Sittler und anderen Forschern in den Norden Grönlands fliegen und hautnah die Arbeit des Polar- und Feldforschers miterleben. Nach Ihrer Rückkehr machte sie sich daran, anderen Schülerinnen auch die Möglichkeit zu geben, an der Arbeit von Sittler teilzuhaben. Einen Flug nach Grönland konnte sie natürlich nicht organisieren, jedoch Sittler an die eigene Schule holen. Somit konnten die Schülerinnen der 6. Klassen und die Schülerinnen der Einführungsphase spannenden Vorträgen lauschen und Bilder des Camps sowie der Tiere sehen, die während des Forschungsvorhabens gemacht wurden.
Gespannt lauschten die Schülerinnen der 6. Klassen dem Vortragenden Er erzählte von Lemmingen, der nördlichen Wühlmaus, welche er im Rahmen seiner seit 1988 laufenden Langzeituntersuchung zu arktischen Ökosystemen im Norden Grönlands erforscht. Von der Population der Lemminge hängt ein Großteil der in Grönland angesiedelten Lebewesen ab. Die eindrucksvollen Bilder der Landschaft und der Tiere sicherten dem Vortragenden die volle Aufmerksamkeit aller Anwesenden.
Mit anschaulichen Informationen über die tierische Bevölkerung von Grönland war für die Schülerinnen der 6. Klassen das Eis gebrochen; die Schülerinnen der Einführungsphase bekamen die Ergebnisse der jahrelangen Feldforschung präsentiert.
Auch für die Wissbegierde der Schülerinnen gab es genug Zeit. Mit großem Interesse nutzten die Schülerinnen die Gunst der Stunde und stellten Ihre Fragen ohne Scheu. Sittler und Friederike Keller ermöglichten ehrliche Einblicke in das Leben im Camp. Sie gaben spannende, aber teilweise auch gefährliche Geschichten zum Besten, die auch von Begegnungen mit Eisbären handelten. Treffen mit Eisbären sind heutzutage nämlich heute viel häufiger als noch vor 30 Jahren, weil die Tiere tiefer in das Land eindringen, wenn die Eisschollen schmelzen.
Im Angesicht des Klimawandels war dies ein Projekt, was die konkreten Folgen altersgerecht und anschaulich darstellte und ein Verständnis für das ökologische Gleichgewicht fördert – ein für eine Umweltschule lohnendes Unterfangen. Prima ist es, wenn eine Schülerin solch eine Veranstaltung für ihre Schule organisiert.