Endlich wieder…Großer Misereor-Gottesdienst der Liebfrauenschule in St. Georg

A.Loga

Freudig erwartet von vielen Schülerinnen, die dies das letzte Mal 2019 live erlebt hatten, fand am letzten Schultag vor Christi Himmelfahrt ein Gottesdienst in St. Georg statt. Kaum je ist die Kirche so voll besetzt, wie wenn die ganze Schulgemeinde der Liebfrauenschule sich dort versammelt. Unter dem Thema „es geht gerecht“ konnten alle ihre Sorgen vor Gott bringen – sie gingen mit neuem Mut und Hoffnung gestärkt wieder in ihren Schulalltag und danach in ein langes Wochenende. Hier brachten die Klassen nicht nur ihre Gaben, sprich Geldspenden für die diesjährige Misereor-Aktion zum Altar, sondern gingen mit neuer Hoffnung in ihren Alltag.

Entsprechend den Themen der diesjährigen Misereor-Aktion wurden viele Bilder vor Augen geführt, wie Wasser Leben und Tod bringen kann: die Vorstellung von überquellenden Flüssen, wegschwimmenden Autos standen neben Bildern von versteppten Landstrichen, brennenden Wäldern in Kalifornien und Hitze versengtem Land. Schließlich sind die Bilder vom Krieg in der Ukraine noch frisch, auf denen Menschen ihr Leben lassen oder ihre Heimat verlassen und unbewohnbare Städte zurücklassen müssen.

Im Gegensatz zu den Wirkungen von Zerstörung durch Sonne, Wasser und Krieg steht die Erzählung von der wunderbaren Brotvermehrung, die der katholische Schulpfarrer Förg auslegte. Durch Corona und Sorgen um die Zukunft sind viele Menschen verzagt geworden, glauben die Jünger ebenso wenig wie wir daran, dass der Vorrat für alle reicht. Sie und wir möchten nicht aktiv werden. Aber die Jünger erleben es: Es bleibt immer etwas übrig. Wer hilft, hat auch selber etwas davon.

Mit gelebter und verantworteter Solidarität kann man die Kräfte aller zusammenfassen. Die Botschaft des Misereor-Gottesdienstes “Schau genau hin. Wir machen es gemeinsam!“ macht uns bewusst, dass wir im Kleinen sehr wohl etwas bewegen können und dass es auf unseren Einsatz ankommt. Ob es ein Teil des Taschengeldes ist oder es heißt, im Haus Platz zu machen. Wenn wir geben, wird uns bewusst, dass auch für uns etwas übrigbleibt, wenn wir teilen.

In einer langen Prozession brachten Abordnungen der einzelnen Klassen, begleitet von rhythmischem Trommeln, die Geldspenden für Misereor nach vorne, um sie in eine Riesenkiste zu leeren. Die Fürbitten forderten dazu auf, Solidarität mutig und konsequent im Kleinen umzusetzen.

Dieses Miteinander im Gottesdienst zu erleben, ist für die Schule ein wichtiges Zeichen des Zusammenhaltes, der stärkt und trägt. Das Bild der voll besetzten Kirche, das gemeinsame Beten und Singen ist es, was sich Schülerinnen und Lehrkräften als unvergesslich bis weit nach der Schulzeit einprägt und viele mit Dankbarkeit erfüllt: “Endlich wieder!“ –  wie es die evangelische Schulpfarrerin Carmen Oestreich in den ersten Minuten des Gottesdienstes ausgedrückt hatte.