Hilfsaktion an der Liebfrauenschule für die Ukraine
Der Kriegszustand in der Ukraine dauert nun schon Wochen. Viele Eltern erhoffen sich in dieser Krisenzeit, dass die Schule die damit verbundenen Sorgen und Ängste der Kinder und Jugendlichen nicht nur wahrnimmt, sondern auch zu deren Aufarbeitung beiträgt. Seit der ersten Woche bietet die die Schulseelsorge den Schülerinnen 14-tägig freitags in der 2. großen Pause ein Friedensgebet, in dem das Vorgefallene angesprochen und in Gebeten, Texten und Liedern aufgegriffen wird.
Selbstverständlich wird der Krieg auch im Unterricht thematisiert und die emotionale Seite angesprochen. Aber dabei konnte und sollte es nicht bleiben. Schülerinnen und Lehrkräfte wollen auch konkrete Hilfe leisten.
So wird nun auch eine private Hilfsaktion tatkräftig von den Schülerinnen unterstützt: Ein ortsansässiger Geschäftsmann und selbst Ukrainer lässt Hilfstransporte durchführen, die an die Grenze zur Ukraine gehen. Benötigt werden beispielsweise haltbares Essen wie Nudeln und Konserven, Medikamente, Hygieneartikel und Babybrei. In jeder Klasse steht eine Kiste, in der die Vorräte über die Woche gesammelt werden, bevor sie im Laster in den Osten gehen. Den Schülerinnen tut es gut, zu erfahren, dass sie selbst wirksam werden können. Das wirkt auch gegen Gefühle der Verunsicherung und Hilflosigkeit gegenüber diesem Krieg in der europäischen Nachbarschaft. Das soziale Gewissen zu schärfen und konkrete Projekte zu fördern, ist das besondere Anliegen der Liebfrauenschule – eine Einübung in die tätige Nächstenliebe fällt bei den jungen Menschen auf fruchtbaren Boden. Nebenbei lernen die Schülerinnen auch etwas über die Beschaffung von Informationen und deren Einordnung bzw. Organisation.
Einige Gesichter der Schülerinnen hat man bei den Demos auf dem Bensheimer Marktpatz gesehen. Auch Poetry Slam und Sologesang waren dabei. Aus Wut wächst Mut in solchen Zeiten!