Hamburg von oben und von unten

Carolin Flath Q3

Mitte Oktober fuhr ein Teil der Q3 nach Hamburg auf Studienfahrt. Ziel war es, die Stadt und ihre Menschen kennenzulernen und dabei die Vielfalt der Großstadt zu erleben.

Für einen allgemeinen Überblick über Hamburg und vor allem die Innenstadt rund um das Rathaus sorgte eine klassische Stadtführung, die auch die Geschichte Hamburgs thematisierte. Und natürlich durfte ein Besuch der Elbphilharmonie nicht fehlen. Der Ausblick von der Plaza aus lohnte sich auch wirklich und wir bekamen einen ersten Eindruck vom Hamburger Hafen. Für die Frühaufsteherinnen gab es das Angebot, den Fischmarkt zu besuchen und dort in eine ganz eigene Welt einzutauchen. Außerdem fuhren wir nach Blankenese. Das Reichenviertel erinnerte eher an eine Kleinstadt und beeindruckte mit idyllischem Elbstrand und komfortablen Villen. Die Künstlerin Gerhilt Wulf-Cramer empfing uns dort in ihrem Atelier und zeigte uns ihre Kunst.

Eine Führung im Museum für Kunst und Gewerbe zum Thema „Jugendstil und Natur“ brachte uns die Epoche des Jugendstils näher und erläuterte die Beweggründe der Künstler und Künstlerinnen dieser Zeit. Eine weitere Museumsführung hatten wir in der Kunsthalle, die besonders für den dort ausgestellten „Wanderer über dem Nebelmeer“ bekannt ist. Wir durften anhand von vier Kunstwerken das Thema „Ich“ selbst erarbeiten und erfuhren dabei, wie sich das Selbstbild und die Identität im Verlauf der Aufklärung bis zur Moderne verändert haben. Der Guide war wirklich sehr sympathisch und kompetent und begeisterte uns.

Ein weiterer Schwerpunkt war der Besuch von kirchlichen Institutionen und ihre Angebote für die Menschen der Stadt. So besuchten wir den Hauptpastor Röder der St. Michaeliskirche. Herr Röder beschrieb uns die Geschichte des „Michels“ und stellte sich unseren zahlreichen Fragen, im Anschluss nahmen wir noch am „Evensong“ teil, einem Abendgottesdienst mit viel Gesang. Dort beeindruckte uns vor allem das Orgelspiel und auch die Innenarchitektur des Michels, die so untypisch barock für eine evangelische Kirche ist.   Ein paar von uns genossen  eine grandiose Musicalaufführung von „Mammamia“.

Neben dem eher repräsentativen Teil Hamburgs lernten wir auch Einrichtungen kennen, die sich um arme oder benachteiligte Menschen kümmern. Wir besuchten das am Rande der Stadt gelegene „Rauhe Haus“. Das ist eine diakonische Einrichtung, die sich im Bereich Bildung, Kinder – und Jugendhilfe, Pflege, Teilhabe mit Assistenz und Sozialpsychatrie für Menschen einsetzt. Eine weitere Anlaufstelle war die „Katholische Seemannsmission Stella Maris“. Dort hörten wir einen umfassenden und spannenden Vortrag darüber, wie es ist, an Bord eines Containerschiffes zu leben. Die Seeleute werden auf verschiedenerlei Weise unterstützt, sich in Ländern weit weg von ihrem Zuhause zurechtzufinden.

In der New Work SE – eine recht junge Firma, die mehrere Onlineplattformen wie zum Beispiel XING unterhält und es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Arbeitsleben zu verbessern –  bekamen wir eine sehr interessante Führung. Es wurde uns gezeigt, was die Firma in ihrem Hauptsitz alles neben normalen Büros anbietet und wie man sich dort ein angenehmeres Arbeiten vorstellt, das mehr Produktivität verspricht – mit Liegestuhl auf dem Strand über der Stadt, Fitnessraum und Lounge zum Musikhören beispielsweise.

Neben dem allgemeinen Programm gab es dann noch genug Freizeit, in der vor allem die Restaurants, Bars und Kneipen Hamburgs ausgetestet wurden. Und auch der ein oder andere Shoppingausflug durfte natürlich nicht fehlen.

Der besondere Reiz der Hamburgtour lag im kontrastreichen Programm, das uns ein ganz unterschiedliches und differenziertes Bild der Stadt bot, wie wir es sonst als Touristinnen nicht gewonnen hätten.

Nach diesen vielen Erlebnissen, Begegnungen und einer Menge Spaß, ging es dann auch schon wieder mit dem Zug Richtung Bensheim, mit vielen tollen Erinnerungen und Andenken im Gepäck.