LFS-Schülerinnen zeigen selbst geschriebene Theaterstücke

Lea Fiehler, BA, 16.07.2022

 „Bühne frei“ hieß es am Mittwochabend für Schülerinnen der Liebfrauenschule – zum ersten Mal seit über zwei Jahren. Die Kreativgruppe Theater der Jahrgangsstufe 6 sowie die Theater-AG der Jahrgangsstufen 7 und 8 präsentierten den Besuchern des Bensheimer Parktheaters an diesem Abend gleich zwei Theateraufführungen. Das Besondere dabei: Beide Stücke wurden selbst geschrieben und gemeinsam in den Gruppen entwickelt. Dabei wurde deutlich, was die Schülerinnen in den letzten Jahren wohl am meisten beschäftigt hat: Das Thema Corona-Pandemie mit allen ihren Auswirkungen stand in beiden Aufführungen im Vordergrund.

Den Anfang machten die Schülerinnen der Kreativgruppe Theater mit ihrem Stück „The last fairytale?“. Eine Schulstunde pro Woche hatten die Sechstklässlerinnen Zeit, ihr eigenes Theaterstück auf die Beine zu stellen. „Bis Dezember wurden fleißig Ideen gesammelt, dann ging es ans Schreiben des Skripts“, berichtete Heike Schäfer-Rehn, die Leiterin der Gruppe. Auf der Bühne standen an diesem Abend die Schülerinnen Anna Bergschneider, Helena Boeck, Malaak El Isaoui, Sara Fernandez-Reboll, Moa Hanisch, Zoe Hanschke, Marlene Hillmanns, Antonia Hilverkus, Emilia Jung, Lena Kärgelein, Luise Möhler, Leona Neubauer, Samira Ramazani, Lily Reis, Johanna Rhein, Lina Schäfer, Hannah Schütz, Nelli Vogel, Johanna Weiss, Katharina Wildner und Johanna Wörtche. Um die Technik kümmerten sich Hannah Lückmann und Leni Glaser.

Das Theaterstück nahm die Besucher des Parktheaters mit auf eine Reise in die Märchenwelt, in der die Meldungen über den Ausbruch einer Pandemie in der Menschenwelt für Aufregung sorgen. Plötzlich kommen neue Herausforderungen auf die Märchenfiguren zu: Wie soll denn der Prinz das Dornröschen wachküssen, wenn er 1,5 Meter Abstand halten muss? Auch der Wolf darf die Großmutter nicht besuchen, da sie der Risikogruppe angehört. Schneewittchen fühlt sich schlapp nach ihrer Impfung und die sieben Zwerge arbeiten im Homeoffice. Nur für Rapunzel ändert sich nicht besonders viel – sie ist sowie immer in Quarantäne.

Unterstützt wurde die Theatergruppe von der Kreativgruppe „Rap“ unter der Leitung von Gerhard Bönig. Mit einen selbst geschrieben Rap-Song über das Märchenland untermalten die Schülerinnen Islam Dalo, Frida Götz, Paula Köhler, Paula Meyer, Tomke Müller, Hannah Poeplau, Michela Riedmüller, Marie Sauvonnet, Leonie Schwerdt und Liliana Skelin das Theaterstück musikalisch.

Im Anschluss eroberte die Theater-AG der Klassen 7 und 8 die Bühne. Das Stück „Aktenzeichen V“ wurde gespielt von Amelie Auer, Lena Bernet, Asena Deniz, Allegra Finkenwirth, Helen Huxhorn, Nina Jahnel, Kyra Kroker, Emilia Petermann, Ayla Peyman und Helen Prochaska. Technikerinnen waren die Schülerinnen Sophie-Charlotte Engelhardt und Yuki Schäfer.

Nach dem Ausflug in die Märchenwelt wurde den Zuschauern mit der Aufführung der Theater-AG ein echter Krimi geboten. Eine Leiche auf der Bühne! Doch was war geschehen? Nach wilden Spekulationen über mögliche Tatverdächtige, bringt die Spurensicherung Klarheit: Der Virus „V“ ist für den Tod des Opfers verantwortlich. Das Täterprofil zeigt: Bereits vor zwei Jahren ist „V“ das erste Mal straffällig geworden und hat das Leben in Bensheim seitdem stark verändert. Die Spielerinnen des Stücks gaben Einblicke in den Alltag im Lockdown zwischen Home-Schooling, Technikproblemen, Familienstreitigkeiten und Hamsterkäufen. Eine emotionale Wendung nahm das Stück, als die Schülerinnen in die Rolle von Erkrankten, Angehörigen und Krankenhauspersonal schlüpften und aus deren Perspektiven berichteten. So werden immer mehr Beweise gegen „V“ gesammelt.

Das Virus wird wegen Freiheitsentzug, schwerer Körperverletzung und Mord verhaftet und mit Desinfektionsmittel abgeführt. Verhindern, dass „V“ sich weiter ausbreitet, lässt sich dadurch allerdings nicht: „Ich bin in aller Munde – und Nasen.“

Nach dem großen Finale des Theaterstücks versammelten sich die Darstellerinnen des Abends noch einmal unter tosendem Applaus auf der Bühne. Schulleiterin Ursula Machnik richtete dankende Worte an die Schülerinnen sowie an die beiden Leiterinnen Heike Schäfer-Rehn und Christiane Ehret-Jeltsch. Ein großes Lob gab es für die selbst erarbeiteten Texte, die an diesem Abend die Zuschauerreihen nicht nur zum Lachen, sondern auch zum Nachdenken bewegten.