Licht in die Welt tragen

A. Loga

Wer am Freitagabend die Obergasse zur Liebfrauenschule entlangging, wurde von einem Lichtermeer vor der Eingangstür empfangen. Im Untergeschoss herrschte ein reges Treiben mit vielen liebevoll dekorierten Verkaufsständen und auf dem Schulhof duftete es nach kulinarischen Schmankerln und Weihnachtsgewürz. Die Liebfrauenschule hatte zum „Adventsfunkeln“ eingeladen.

 Sämtliche Klassen, viele Eltern, Lehrerinnen und Lehrer hatten gemeinsam das „Adventsfunkeln“ vorbereitet, um hier nach mehreren Jahren Coronaabstinenz in schöner Atmosphäre zusammenzukommen. Eine Ehemalige meinte, sie habe sich extra mit einer alten Schulfreundin verabredet und wolle vielleicht noch ein selbst gemachtes Geschenk für die Tante erstehen. Die kleine Schwester einer 6. Klässlerin konnte sich mal die Schule anschauen, weil sie dorthin will.

  Die Klassen hatten gebastelt und gebacken,  geklebt und gesägt – alles selbst gemacht. Vieles wurde zuhause hergestellt mit Unterstützung der Eltern oder Freundinnen. Die Eltern und auch Ehemalige konnten hier zum Klönen zusammenkommen und sich austauschen.

 Für die kleinen Besucher gab es ein Vorlesezelt und für alle ein stündliches Treffen auf dem Hof, um in lockerer Runde musikalisch begleitet bekannte Weihnachtslieder zu singen. Die Singklasse hatte einen eigenen Auftritt. Sämtliche Klassen, Eltern, Lehrer beteiligten sich am weihnachtlichen Treiben und die Hausmeister hatten bei unsicherer Wetterlage Zelte aufzustellen und mächtig was zu tun.

Funkeln heißt: wertvoll sein und  Strahlkraft haben. Das Letztere äußert sich im sozialen Einsatz des Erlöses. Dieser geht nämlich zum Teil an die Schule der „Maria-Ward-Schwestern“ der Congregatio Jesu in Simbabwe und an die Bensheimer Tafel. Nur unter Einsatz aller Kräfte kann so etwas gelingen: echte Begegnung. Neben dem Funkeln der Weihnachtsbeleuchtung war  das Leuchten der Kinderaugen das Schönste und Kostbarste dieser Stunden.