Magische Bücherwelten und Post-It-Wälder

A. Loga

Vorlesewettbewerb der 6. Klassen – Lea Todorov gewinnt den Bezirksentscheid Hessen-Süd

Anfang Dezember findet der Vorlesewettbewerb der 6. Klassen statt, der alljährlich vom Börsenverein des deutschen Buchhandels veranstaltet wird. Eine Schülerin der Liebfrauenschule hat hierbei viermal gesiegt, nämlich in ihrer Klasse dem Jahrgang der Schule, im Kreis Bergstraße und schließlich im April im Bezirk Hessen-Süd.

Anders als in der vorhergehenden Runde sei sie diesmal „extrem aufgeregt“ gewesen und habe immer wieder an sich gezweifelt, berichtet Lea Todorow – noch ganz überwältigt von ihrem Erfolg.

Ein Teil des Erfolges sei mit der Auswahl des Buches begründet. In dem Buch „Emma, der Faun und das vergessene Buch“ von Mechthild Gläser geht es um ein magisches Tagebuch. Alles, was man hineinschreibt, wird wahr. Prompt versucht das Mädchen Emma, ihren Schulalltag etwas zu „verbessern“, was zu allerlei Verwicklungen führt. In dem unterhaltsamen Fantasy-Roman wird laut Lea „der Spieß umgedreht“, weil die Klischees der Märchenwelt zum Teil in ihr Gegenteil verkehrt werden. So ist z. B. die Fee böse. Immer mehr stieg Lea beim Lesen in das Buch ein und am Ende ragte ein wahrer „Zettelwald“ vorne heraus. Das waren die mit Post-it-Zetteln markierten Stellen, die sich für einen Vorleseausschnitt eignen konnten. Die Entscheidung für eine bestimmte Stelle fiel schwer.

Das galt auch für die Video- Aufnahme, die leider viel zu leise geraten schien, die ihr aber mit technischer Unterstützung dann doch gelungen sei. Außerdem schien die Zeit knapp, denn gleichwohl ein Monat Zeit war, wurde die Aufnahme schließlich erst zwei Tage vor Fristende fertig.

Bei einem Buch von über 400 Seiten brauchte es Ausdauer und schließlich hatte sie die Qual der Wahl zwischen verschiedenen gleich interessanten und attraktiven Ausschnitten.

Aber nachdem sie erst einmal „drin in dem Buch“ gewesen sei und „in seine Welt eingetaucht“, sei es gut gegangen: “Eh‘ ich mich versah, war ich fertig!“

Sicher hat die Schülerin auf diesem Weg einige Selbsterfahrungen gesammelt, auch wenn sie es zeitweise als „stressig“ empfand.  Alles war zu schaffen: das Buch zu lesen, ein glückliches Händchen beim Finden einer geeigneten Szene zum Vorlesen zu haben, die Aufnahme in Bestform abzuliefern.

Stresstauglichkeit wird bei allen Wettbewerben gleich mitgeprüft und je weiter man kommt, desto mehr steigen die Ansprüche an sich selbst, nicht nur einfach dabei zu sein, sondern auch noch diese Runde zu gewinnen. Die Liebfrauenschule ist stolz auf ihre tolle Vorleserin.

Schon jetzt ist Lea auf der Suche nach neuem „Lesefutter“, denn jedes Mal muss sie die Jury mit einem neuen Buch von ihrem Vortrag überzeugen.

Als nächste Runde winkt schon der hessische Landesentscheid. Dafür drückt die ganze Schule die Daumen!

Dmitrij Shtutman und Felix Greiner, TE Connectivity; Cosima Janz und Chiara-Marie Piciullo, Schülerinnen LFS