Die andere Abschlussklasse

Eric Horn, BA

Zeugnisübergabe an die Realschülerinnen

Diesen Titel haben sich die Mädels in sechs Schuljahren an der Liebfrauenschule hart erarbeitet: „DAAK – Die Andere AbschlussKlasse“. 23 Schülerinnen des Realschulzweiges erhielten am Donnerstag im Rahmen einer Akademischen Feier ihre Abschlusszeugnisse.

Nach dem Abschied der „DAAK“-Crew dürfte der Geräuschpegel an der LFS deutlich sinken. Die vermutlich lerneifer-bedingte Lautstärke der Klasse sei während der Schulzeit ein Thema zwischen Elternbeirat und Lehrern gewesen, berichteten die Elternvertreter Bärbel Bader und Uwe Mathiszik in ihrem Grußwort schmunzelnd. Für die Lehrkräfte hatten die Elternbeiräte mit Blick auf die nächsten Schuljahre die passenden Geschenke im Gepäck: Ohrstöpsel.

Während Bärbel Bader die Zusammenhänge erklärte, demonstrierte Uwe Mathiszik die korrekte Anwendung der flexiblen Objekte. Das hatte was von einer Sicherheitsunterweisung im Flugzeug. Tomatensaft gab es nicht bei der Feier, dafür wurde in der Pause zwischen einem Gottesdienst in Sankt Georg und der Zeugnisübergabe bei einem Empfang im Schulhof ein Gläschen Sekt gereicht. Den akademischen Festakt im Schulforum eröffnete Cornelia Windolf. Jeder Abschied bedeute einen Aufbruch zu neuen Ufern, sagte die Leiterin des LFS-Realschulzweigs. „Das nächste Ziel ruft. Ihr habt wichtige Erfahrungen gesammelt und seid bereit für den nächsten Schritt im Leben.“

Die goldene Regel

Schulleiterin Sabine Nellessen-Kohl gratulierte den Schülerinnen zum bestandenen Abschluss und bedankte sich beim Kollegium und den Eltern für die sehr gute Zusammenarbeit während der vergangenen sechs Jahre. Den Abgängerinnen gab Nellessen-Kohl eine „goldene Regel“ mit auf den Weg: „Behandelt andere Menschen so, wie Ihr behandelt werden wollt.“ Sie riet den jungen Frauen, mutig und selbstbewusst ihren Weg zu gehen, als Menschen, die für ihr Umfeld einstehen und Dinge zum Guten verändern.

Tanja Mohr, die wohl eher überraschend die Klassenleitung übernehmen durfte („Da steh ich nun, ich arme Mohr“), reimte sich im Duett mit Fachlehrer Mirko Schnegelberger launig durch die gemeinsamen Jahre mit ihrer 10c. Vor allem die Insider-Passagen über die Abschlussfahrt in den Norden der Republik sorgten bei den Mädchen für beste Stimmung. Offenbar, das ließen die Einlassungen des Duos Mohr/Schnegelberger sowie eine anschließende Dia-Show vermuten, hat die DAAK auf diesem Trip den Nachweis erbracht, dass es sehr gut möglich ist, sich mehrere Tage in ausreichenden Mengen mit wenigen ausgewählten Nahrungsmitteln zu ernähren: Raffaelo und Gummibärchen. Schön war’s trotzdem, die Reise und die Schulzeit, wie Tanja Mohr ihren Vortrag abschloss: „Ihr wart ein Geschenk für mich.“

Maya Grassmann, Luise Mathiszik und Amelie Krauß bedankten sich im Namen der Schülerinnen bei Tanja Mohr, den Fachlehrern und Eltern für die Unterstützung durch die Höhen und Tiefen der zurückliegenden Schulzeit.

Milena Schmitt überbrachte die Glückwünsche der Schülervertretung. „Ihr verlasst Euer gewohntes Nest und geht raus ins Leben“, sagte die Schulsprecherin. „Hinter Euch liegen Erfahrungen, vor Euch all Euere Träume.“ Wertvolle Tipps hatte Miriam Ohl vom Vorstand des Vereins der Freunde der Liebfrauenschule mitgebracht. Bügeln und Putzen würden überschätzt, man müsse sich Zeit für Langeweile nehmen – denn dabei könnten große Gedanken entstehen.

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung vom LFS-Bläserensemble unter Leitung von Michael Meyer-Limp. Die 10c schloss die Feier, begleitet von Musiklehrerin Cordula Freund am Klavier, mit einem Gesangsvortrag ab: „See you again“.