Komplimente zum Abschied

G. Scharf (B.A)

Bensheim. Einundzwanzig Schülerinnen der Liebfrauenschule haben ihren Realschulabschluss geschafft – zwei von ihnen mit der Durchschnittsnote 1,4. Ihnen und allen Mitschülerinnen gratulierten auf der Abschiedsfeier im LFS-Forum neben der Leiterin des Realschulzweigs Cornelia Windolf, auch Klassenlehrerin Annette Grüttgen und die Elternvertreterinnen Christina Hommel und Anja Gutschalk.

Den guten Wünschen für die Zukunft schlossen sich Schulleiter Mirko Schnegelberger und Miriam Ohl vom Verein der Freunde der Liebfrauenschule bei der anschließenden Ausgabe der Zeugnisse und der Ehrungen für besondere Leistungen, Engagement in der Schule, zum Beispiel im Sanitätsdienst und der Schulband an.

Der akademischen Feier vorausgegangen war ein ökumenischer Gottesdienst in der Pfarrkirche Sankt Georg und ein Sektempfang im Schulhof Maria Ward.

Cornelia Windolf machte in ihrer Festrede am Beispiel der Abschlussfahrt der 10c nach Hamburg deutlich, dass es „neue Ideen braucht, wenn etwas Altes verändert wird und sich Tradition mit Modernem verbindet.“ Nur so sei es möglich, dass aus notwendigen Veränderungen neue Chancen entstünden.

Ideen und Träume für die Zukunft

Die Realschulzweig-Leiterin erwähnte in diesem Zusammenhang die Elbphilharmonie, die es nach einer schwierigen Bauphase, Kostenexplosionen und Streitereien zum Wahrzeichen der Hansestadt geschafft hat (früher stand dort ein Lagerhaus). Auch die Speicherstadt, in der einst Güter aus aller Welt gelagert wurden, die Hamburg Arbeitsplätze und Wohlstand gebracht, nach dem Krieg aber an Bedeutung verloren hat, sei heute mit Museen und der größten Modelleisenbahn-Ausstellung der Welt zu einem Anziehungspunkt für Touristen geworden (nachdem man die Idee der beiden Macher zunächst als riskant und verrückt bezeichnet hat.)

Junge Menschen brauchten Ideen und Träume, um die Zukunft zu gestalten. „Dazu braucht es Mut“, auch wenn man sich seiner Grenzen bewusst machen sollte, fuhr Cornelia Windolf fort und rief die ehemaligen Schülerinnen dazu auf, sich Ziele zu setzen und nach Möglichkeiten zu suchen, wie sie verwirklicht werden können: „Seid hartnäckig und habt Freude beim Tun. Engagiert Euch zum Wohl der anderen.“

Mit sehr persönlichen, lockeren Worten und vielen Komplimenten brachte Annette Grüttgen ein ums andere Mal ihre ehemalige Klasse zum Lachen. Fakt ist: Es hat gemenschelt zwischen Lehrerin und Schülerinnen. Oder um es mit Grüttgen zu sagen: „Es war ein perfektes Match, denn wir futtern alle unheimlich gern.“ Während andere Klassen Gelder des Fördervereins für Ausflüge und Fahrten gespart haben, „haben wir uns Pizza bestellt. Das hat total Spaß gemacht.“

Ihre Ex-Klasse nannte sie „sehr tolerant und kompromissbereit.“ Marotten der anderen seien nicht überbewertet, Neue mit offenen Armen empfangen worden. Für alle Probleme habe man immer eine gemeinsame Lösung gefunden. „Ich werde Euch ganz doll vermissen“, verabschiedete sich bei der 10c und dankte Elternbeiräten, Kollegium, Schulleitung und Klassensprecherinnen für die Zusammenarbeit.

„Mutig, neugierig und beharrlich“

Als „wichtigen Meilenstein auf dem Weg zum Erwachsenwerden“ bezeichneten Christina Hommel und Anja Gutschalk den bestandenen Realschulabschluss im Namen der Eltern und ermunterten die Töchter „raus in die Welt zu gehen. Ihr macht das schon. Seid mutig, neugierig und beharrlich“ auch wenn so manche Hürde überwunden werden muss: „Seid bereit Risiken einzugehen, die Komfortzone zu verlassen und anderen zu helfen. Tretet ein für Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit.“ Klassenlehrerin Annette Grüttgen sagten sie ein großes Dankeschön für deren „emphatische, liebevolle Art.“

Mit einem fröhlichen „Moin, moin, hallo“ begannen die Schülerinnen Teresa Kessler und Emily Machleid ihren Rückblick auf sechs gemeinsame Schuljahre. In ihren Abschiedsworten gedachten sie auch einer kürzlich verstorbenen Mitschülerin. Sie erwähnten weiter die „gute Klassengemeinschaft“, aber ebenso Unsicherheiten und Ungewissheit während der Pandemie bis hin zum Trägerwechsel. In ihre Dankesworte schlossen sie neben Lehrer und Eltern, die Teams Sekretariat und Mediathek mit ein.

Musikalisch begleitet wurde die Abschiedsfeier der 10c von Finja Schwarz am Klavier, Gerhard Bönig und der gesamten Abschlussklasse.

Bergsträßer-Anzeiger vom 8.7.23

Bensheim; LFS; Verabschiedung Realschulzweig; Abgaenger singen ein Lied; Bild: Ernst Lotz