Lebendiges Schulvivarium reichlich Nachwuchs

Dr. N. Chalwatzis

Das Vivarium der Liebfrauenschule gibt es seit fast zehn Jahren und immer wieder sind Neuigkeiten zu berichten. Ein Ziel des Vivariums ist es, Schülerinnen Verantwortung zu übertragen und zu vermitteln. Dies geschieht bei der Pflege und Betreuung von Tieren besonders intensiv, wie man in der Vivarien AG beobachten kann. Auch der reguläre Biologieunterricht wird durch lebende Tiere bereichert. Viele Schülerinnen kommen durch das Vivarium erstmals mit einem Frosch, einem Gecko, einer Schlange oder auch einer Vogelspinne in Kontakt. Nicht selten entsteht dabei eine bleibende Faszination.

Am Anfang wurde vor allem Stab- und Gespenstschrecken gehalten. Bald darauf kamen Leopardgeckos dazu, die sich bis heute guter Gesundheit erfreuen.

Die Tiere im Schulvivarium der Liebfrauenschule fühlen sich offensichtlich wohl. Viele davon haben auch in diesem Jahr wieder reichlich Nachwuchs produziert. So kamen ein Kronengecko, zwei Leopardgeckos, sechs Bartagamen, fünf Kornnattern über 20 gelbgebänderte Baumsteiger (Pfeilgiftfrösche), einige Achatschnecken, sowie zahlreiche malaiische Riesengespenstschrecken und afrikanische Rosenkäfer im Vivarium zur Welt. Es hätten sogar noch mehr sein können. Allerdings wurde nur ein Teil der Reptilieneier in den Brutkasten gesteckt, um eine Überbevölkerung zu vermeiden und eine artgerechte Aufzucht der Jungtiere zu gewährleisten.

Die Nachzuchten aus Bensheim waren an anderen Vivarienschulen heiß begehrt. Im Rahmen des jährlichen Ringtreffens fanden Nachzuchten ihren Weg in Schulvivarien von Hamburg bis München. Besonders Pfeilgiftfrösche, Jungschlagen und Käferlarven waren gefragt, ebenso Bartagamen und Geckos. Die Jungtiere haben weiterhin in Xanthen, Georgsmarienhütte (bei Osnabrück), Amöneburg, Krehfeld und Wuppertal ein neues Zuhause gefunden.

Im Gegenzug kamen Madagaskar Riesenstabschrecken aus Xanthen und blaue Pfeilgiftfrösche aus Wuppertal nach Bensheim. Auch australische Korallenfinger-Laubfrösche sind kürzlich, als dritte Froschart, im Vivarium eingezogen.

Zukünftig werden auch Tiere aus dem Citizen Conservation-Projekt (citizen-conservation.org) im Schulvivarium einziehen. Diese Arten sollen durch Haltung und Zucht vor dem Aussterben bewahrt werden, da sie in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet gefährdet sind. Ein Terrarium und ein Aquarium werden für zwei dieser Arten derzeit eingerichtet. Somit werden sich Schülerinnen der Liebfrauenschule auch aktiv am Artenschutz beteiligen. Mit der Faszination wächst auch die Empathiefähigkeit und die Bereitschaft, Mitverantwortung für Tiere und ihren Lebensraum zu übernehmen.

Neben dem großen Nutzen, den das Vivarium bei der Vermittlung von fachlichen und pädagogischen Zielen hat, ist aber einfach festzustellen, dass besonders die jungen Schülerinnen eine große Liebe zu den Tieren entwickeln, die ihnen einfach gut tut.

Das Vivarium kann am Tag der offenen Tür, am Samstag, dem 20.1.24 (8.30 Uhr bis 13.00 Uhr), besichtigt werden.