Lies mir was vor!

B. Kottmann-Michels

Dieser Titel einer WDR-Rundfunksendung kommt sicher vielen Eltern bekannt vor, die das abendliche Vorleseritual mit ihren Kindern pflegen oder gepflegt haben. Vorlesen und Vorgelesen-Bekommen ist ein besonders schönes und inspirierendes Erlebnis für Große und Kleine. Viele erinnern sich noch lange Zeit daran und versichern, dass diese Erfahrung eine zentrale Bedeutung dafür hatte, dass sie später selbst zu begeisterten Lesern wurden.

Der Vorlesewettbewerb des deutschen Buchhandels, der seit vielen Jahren bundesweit ausgetragen wird, rückt das Vorlesen auf besondere Weise in den Fokus. Beim Schulentscheid des Wettbewerbs am vergangenen Dienstag fanden vier junge Vorleserinnen aus den Klassen 6A und 6B in der Mediathek ein aufmerksames Publikum vor. Die Klassensiegerinnen, die vorab im Deutschunterricht ermittelt worden waren, stellten hier ihr Können vor einem größeren Publikum unter Beweis. Vorzulesen vor Bücherregalen in einem weihnachtlich geschmückten, hellen Raum – allein das war für die vier ein besonderes Erlebnis. Es lasen Emilia Böttger und Monja Öhlenschläger (6A) sowie Sophie Maurer und Meike Schütz aus der 6B.

Alle vier Vorleserinnen bewiesen Gespür beim Aussuchen eines spannungsvollen Textausschnittes, der die vom Reglement des Wettbewerbs vorgeschriebenen drei Minuten Lesezeit perfekt einhielt. In der Jury wirkten unter Federführung von Ramona Benner die Vorjahressiegerin Lea Emig (7A), die Bibliothekarin Anke Riedmüller sowie Deutschlehrer Sebastian Zorn mit. In die Bewertung wurde dann noch das Vom-Blatt-Lesen eines unbekannten Textes einbezogen, diesmal – passend zur Adventszeit – Ausschnitte aus Andreas Steinhöfels „Rico, Oskar und das Vomhimmelhoch“. Danach zog sich die Jury zu einer langen Beratung zurück.

Sie kürte schließlich Sophie Maurer zur Schulsiegerin. Sophie, die schon bei der Vorstellung ihres Buches sehr konzentriert und präsent wirkte, merkte man ihre anfängliche Nervosität so gar nicht an. „Meine Stimme zitterte bei den ersten Sätzen“, gestand sie hinterher. Durch den von ihr ausgewählten Ausschnitt aus „Anne auf  Green Gables“(L.M. Montgomery) zog sie das Publikum vom ersten Moment an in ihren Bann.  Hier stimmte, auch was die Lesetechnik anging, einfach alles und man staunte über die Leichtigkeit, mit der ihr die teils schwierigen englischen Namen der Figuren über die Lippen gingen.

Alle vier Vorleserinnen erhielten bei der Siegerehrung am vergangenen Freitag eine Urkunde und einen Buchpreis für ihre Leistungen und wurden von Schulleiter Mirko Schnegelberger und den Mitgliedern der Jury beglückwünscht.

Sophie wird in der nächsten Wettbewerbsrunde im Februar 2024 die LFS beim Kreisentscheid vertreten. Wir wünschen ihr viel Freude und Erfolg und werden ihr natürlich fest die Daumen drücken!