Das LFS-Projektorchester begeisterte beim Jahreskonzert mit dem „Karneval der Tiere“.
Mit der eindringlichen Ermunterung weiterzumachen, beendete Peter Born, stellvertretender Schulleiter der Liebfrauenschule, am Mittwochabend das jährliche Schulkonzert in der Anne-Frank-Halle. Er lobte in seinen Dankesworten nicht nur Fleiß und Mühe, die Schülerinnen und Lehrkräfte in die Erarbeitung der Stücke gesteckt hatten, sondern auch die Qualität der musikalischen Darbietungen. Born hob auch das große Engagement der beiden Musiklehrer Michael Meyer-Limp und Jürgen Reichardt hervor und dankte den Betreuern bei den Probentagen sowie den Hausmeistern für den Aufbau der Bühne.
Mit der Bläserklasse 6, dem Bläserensemble „Windstärke 7+“ und der AG Orchester sowie nicht zuletzt dem Projektorchester, das mit dem „Karneval der Tiere“ von Camille Saint-Saëns den größten Teil des Abends bestritt, kamen vier Gruppen auf die Bühne, die Schülerinnen aller Jahrgangsstufen ab der sechsten Klasse umfassten. Als Moderatorin durch das Programm führte souverän Jill Gärtner, die als Violonistin zugleich auch selbst zu den Musikerinnen gehörte.
Den vielversprechenden Auftakt übernahm die Bläserklasse der 6. Jahrgangsstufe unter Leitung von Michael Meyer-Limp mit dem aus dem amerikanischen Bürgerkrieg stammenden Lied „Aura Lee“ in einem Arrangement von Meyer-Limp. Es folgte das bekannte Spiritual „Kumbaya“. Mit dem dritten und letzten Stück wandte sich das Ensemble der klassischen Musik zu und meisterte einen Marsch aus dem „Nussknacker“ von Peter Tschaikowski.
Weiter im Bereich der Klassik blieb dann zunächst die AG Orchester mit dem Adagio und dem Rondo aus Mozarts Divertimento G-Dur. Besetzt mit Violinen, Querflöten, Klarinetten und Violoncelli brachten die Schülerinnen der Jahrgangsstufen 6 bis Q3 unter Leitung von Jürgen Reichardt den kammermusikalischen Reiz des Stücks zur Geltung. Es folgte eine herzergreifende Interpretation der romantischen Titelmusik des US-amerikanischen Komponisten Alan Silvestri zu „Forrest Gump“.
Besetzt mit Flöten, Klarinetten, Trompeten, Hörnern, Posaunen sowie einem Euphonium und einer Tuba beschloss das Bläserensemble „Windstärke 7+“ mit „Rolling in the Deep“ von Adele den Teil vor der Pause – als ergänzende Information erfuhr das Publikum durch die Moderation, dass Donald Trump diesen Titel in seinem Wahlkampf 2016 einsetzen wollte, was die Sängerin und Komponistin nicht zuließ.
Tanzende Schildkröten
Im zweiten Teil des Konzerts schließlich kam eine hervorragend gespielte Version von Camille Saint-Saëns’ „Karneval der Tiere“ in einem Arrangement von Stefan Taupe zu Gehör. Heute eines seiner bekanntesten Werke, hatte der Komponist die 14 kleinen Sätze zu Lebzeiten nicht zur Publikation freigegeben. In den Stücken werden Tierrufe durch die Instrumente imitiert – und für einige Tiere machte der Komponist auch Anleihen bei berühmten Kollegen, indem er deren berühmte Melodien parodierte. Ausgerechnet die Schildkröten tanzen bei ihm zum Beispiel den superschnellen Can-Can von Jacques Offenbach – so langsam, wie es ihre schweren Panzer zulassen.
Auf solche Besonderheiten der einzelnen Tierporträts wies Hannah Ferber in der Rolle der Erzählerin hin – und auch auf einige „Ergänzungen“, etwa durch den Panther, der sich gleich doppelt eingeschlichen hatte – als Titelmelodie des Films „Der rosarote Panther“ und als Gedicht von Rainer Maria Rilke in der Rezitation von Hannah Ferber. So fiel es dem Publikum nicht schwer, die einzelnen Tiere in der Musik zu erkennen, etwa den von den Violinen gespielten langgezogenen Schrei der Esel oder das kecke „Kuckuck“ der Klarinette. Am Ende gab es einen Riesenapplaus für die tolle Ensembleleistung des Projektorchesters – das um eine Zugabe nicht herumkam.