Knochenschnitzerei und Adventsfunkeln
Wie jedes Jahr zur Adventszeit besuchten auch dieses Jahr wieder Schüler und Schülerinnen aus der Bensheimer Partnerstadt Beaune Mädchen aus der Jahrgangsstufe 9 und 10 der Liebfrauenschule.
Neben den naheliegenden sprachlichen Lernzielen fördert und unterstützt die Liebfrauenschule mit diesem Schüleraustausch auch den Gedanken der kulturellen Verständigung. Durch die Teilnahme am regulären Unterricht, die Integration in eine deutsche Gastfamilie und ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm sammeln die Jugendlichen wichtige Erfahrungen, die es ihnen ermöglichen, das Nachbarland besser zu verstehen.
In diesem Sinne empfing auch der Stadtrat Peter Born die französischen Austauschschüler und -schülerinnen im Bensheimer Rathaus, indem er auf die enorme politische Bedeutung der Städtepartnerschaften als Garant für den Frieden in Europa hinwies. Bei der sich anschließenden Stadtführung führte er die Gäste zu den wichtigsten Schauplätzen der Bensheimer Geschichte, bei denen die Fraa vun Bensem natürlich nicht fehlen durfte.
Nicht weniger herzlich wurden die Franzosen im Anschluss von der Schulleitung der LFS empfangen, bevor sie die Innenstadt mithilfe einer Rallye und mit Unterstützung der LFS-Schülerinnen selbstständig erkunden durften und sich abends erneut in der LFS zu einem kurzweiligen deutsch-französischen Freundschaftsabend trafen.
Schule einmal aus einer anderen Perspektive erleben und eine typische Tradition der Deutschen kennenlernen konnten die Gäste beim „Adventsfunkeln“, dem gemütlichen Weihnachtsmarkt der LFS, der am Freitagnachmittag stattfand.
Zahlreiche interessante Ausflüge in die nähere Umgebung rundeten das Programm ab. Im Freilichtlabor Lauresham in Lorsch erfuhren die Franzosen nicht nur theoretisch, wie sich das Leben in der Karolingerzeit um 800 auf einem Herrenhof abspielte, sondern auch praktisch, indem sie wie in alten Zeiten Amulette aus Rinderknochen schnitzen durften.
In Mannheim lernten die französischen und deutschen Jugendlichen in barocker Kostümierung das Menuett-Tanzen im Ballsaal des Schlosses, während in Heidelberg die Erkundung des Philosophenwegs, des Schlosses und der Altstadt nicht zu kurz kamen.
Auf dem Programm standen auch Aktivitäten, die besonders intensiv die Gemeinschaft fördern, wie das Eislaufen und das gemeinsame Backen von Weihnachtsplätzchen, das außerdem eine typisch deutsche Tradition aufgreift.
Beim Rücktausch im Mai werden sich alle wiedersehen. Bis dahin heißt es: abwarten und Vokabeln lernen.