Knapp 600 Schülerinnen nehmen an Sportsfun Teamday der hessischen Sportjugend teil.
In der Schule zählen am Ende immer individuelle Leistungen. Kurz vor der Zeugnisausgabe ging es an der Liebfrauenschule am Donnerstag aber nicht um Noten für fachspezifische Solonummern, sondern um eine gute Gemeinschaft und gegenseitige Unterstützung.
Spaß am kollektiven Erfolg
Knapp 600 Schülerinnen waren während der gesamten Unterrichtszeit auf dem LFS-Areal unterwegs, um komplexe Aufgaben zu lösen und das Punktekonto ihrer Klasse zu füllen. Zwölf Teamspiele waren die zentralen Stationen auf diesem sportlich-sozialen Parcours. Jede Aufgabe wurde mit den betreuenden Lehrern und Übungsleitern besprochen und bewertet. Neben viel Gruppendynamik und konstruktiver Kritik stand aber vor allem der Spaß an der Bewegung und am kollektiven Erfolg im Vordergrund.
„Für uns ein toller Ausklang des Schuljahrs“, so Schulleiter Mirko Schnegelberger. Der Sportsfun Teamday schloss sich an die Projekttage an und war eine schöne Brücke in die Sommerferien. Zusammen mit der Sportlehrerin und Leichtathletin Laura Gieser sowie vielen weiteren Betreuern aus dem Kollegium wurde der Aktionstag vorbereitet.
„Für uns ist die Liebfrauenschule ein Musterbeispiel, wie die Zusammenarbeit vor Ort gelingen kann“, kommentierte Freddy Lang. Der Handballer ist als Projektleiter für die Sportjugend aktiv und lobte die Kooperation mit der LFS, wo am Donnerstag in der Sporthalle und auf dem äußeren Campus viele Nischen zum Mitmachen aufgebaut waren. „Die Vorarbeit war herausragend, so macht der Teamday noch mehr Spaß.“
Die Gegebenheiten der Schule wurden mit dem Equipment der Sportjugend kombiniert, erläuterte Freddy Lang, der die Veranstaltung auch als unmittelbaren Treffpunkt von Schülern und Sportvereinen sieht: Denn nach den personellen Abgängen durch die Stillstände während der Pandemie müssen viele Vereine wieder mühsam Nachwuchs rekrutieren.
m Kontext der Initiative kommen junge Leute mit den lokalen und regionalen Sportvereinen direkt in Kontakt – sie machen Werbung in eigener Sache. „Als Dachverband der Vereine wollen wir diese nachhaltig stärken und unterstützen“, so Lang im Namen des Landessportbunds Hessen.Neben dem TV Bensheim hatten sich die SSG und das Fitnessstudio Venice Beach engagiert. Der LFS-Förderverein organisierte einen Riesen-Kicker und spendierte erfrischendes Eis am Stiel für die kleinen Pausen zwischendurch.
Für die hessische Sportjugend sind abenteuer- und erlebnispädagogische Impulse und Arbeitsweisen elementare Instrumente für den Erwerb von sozialen Kompetenzen. Eine ideale Ergänzung seien sportliche Angebote, bei denen Teamfähigkeit, Kooperation und Kommunikation im Mittelpunkt stehen und als Schlüssel für Erfolgserlebnisse dienen. Denn immer stärker sind im Alltag die sogenannten „soft skills“ gefragt: also die Fähigkeit jedes Einzelnen, gemeinsam mit anderen komplexe Aufgaben zu bewältigen, Probleme zu lösen und Konflikte konstruktiv zu bearbeiten.
Teamwork und Koordination
An jeder Station auf dem LFS-Gelände waren Teamwork und Koordination gefragt. Es ging buchstäblich darum, gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Die Schülerinnen mussten Kontakthemmnisse überwinden, ihre Sicherheit in die Hände anderer legen und so ein nachhaltiges Vertrauensgefühl aufbauen, dass auch im Unterricht weiterleben soll.
Die ausgewählten Aufgaben können nur dann gut gelöst werden, wenn alle mitdenken, sich untereinander abstimmen und gemeinsam ein klares Ziel vor Augen haben. Den Veranstaltern kommt es auch darauf an, sowohl sportliche wie weniger sportliche Jugendliche anzusprechen.
Im Laserlabyrinth gefangen
Unterstützt wird die Aktion seit über 20 Jahren vom Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen mit den lokalen Sparkassen als Partner vor Ort. Für die Sparkasse Bensheim war Vorstandsmitglied Torsten Wienold an der LFS dabei.
Die Sparkasse hat für die Siegerklasse eine Teambuilding-Maßnahme der Sportjugend spendiert, die seit 14 Jahren immer wieder an Bensheimer Schulen zu Gast ist, wie Freddy Lang berichtet. Gerade nach den Corona-bedingten Einschränkungen sei es nun wichtig, jungen Menschen wieder mehr Erlebnisse in der Gemeinschaft zu ermöglichen. Zwölf Schulen in Hessen wurden dieses Jahr ausgewählt. Ende September kommt die Sportjugend an die Karl-Kübel-Schule.
Ein zentraler Bestandteil des Tags sind die spielerischen Fantasiewelten: In der LFS ging es unter anderem darum, gemeinsam tiefe Schluchten zu überqueren und sich vor gefährlichen Tieren in Sicherheit zu bringen nach dem Motto: Gemeinsam sind wir stark!
In einem „Exit Room“ hatten die Schülerinnen maximal 30 Minuten Zeit, um den Schlüssel für das Schloss des Klassenzimmers ausfindig zu machen. Dafür mussten sie ihre geballte Schwarmintelligenz nutzen und knifflige Rätsel lösen.
Die jüngeren Schülerinnen absolvierten ein Laserlabyrinth. Hier mussten sie sich durch ein leuchtendes Netz schlängeln und einzelne Puzzlestücke rekonstruieren. Dabei kam es auf präzise Zusammenarbeit und schnelle Entscheidungsfindung an.
Darüber hinaus konnten die Schülerinnen weitere Sportarten ausprobieren, etwa Tischtennis, Kegeln, Klettern oder Baseball. Auch Sackhüpfen und Geschicklichkeitsspiele gehörten zum vielfältigen Angebot. Vertreter der Freiwilligen Feuerwehr Bensheim-Mitte hatten schweres Gerät mitgebracht: Mit einer hydraulischen Rettungszange kann man nicht nur Autos öffnen, sondern auch Tennisbälle greifen. Mit Sicherheit das schwerste Accessoire des Sportsfun Teamdays an der Liebfrauenschule.
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